Wie ein manipuliertes Diagramm die Debatte um **Migration** und Kriminalität in Deutschland anheizt

Admin User
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Zwei Frauen in schwarzen Anzügen, eine sitzt auf dem Boden und hält eine Waffe, die andere steht und hält eine Waffe, mit einer dritten Frau, die daneben steht, in einem Raum mit einem Stuhl, einer Toilette und einer hölzernen Tür.

Wie ein manipuliertes Diagramm die Debatte um **Migration** und Kriminalität in Deutschland anheizt

Ein irreführendes Diagramm, das Migration mit einem Anstieg sexualisierter Straftaten in Deutschland in Verbindung bringt, wird derzeit massiv von rechtsextremen Akteuren verbreitet. Die Daten, die ursprünglich im August 2023 von T-Online veröffentlicht wurden, sind kürzlich vom österreichischen Desinformationsportal Report24 sowie von Politikern der AfD aufgegriffen worden. Das Diagramm zeigt die Entwicklung der Tatverdächtigen bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung von 1987 bis 2022 – lässt dabei jedoch zentrale Zusammenhänge zu Gesetzesänderungen und der demografischen Zusammensetzung der Verdächtigen außer Acht.

Erstmals geteilt wurde die Grafik von Florian Machl, dem Chefredakteur von Report24, der damit nahelegte, Migranten seien seit 2015 für den Anstieg solcher Delikte verantwortlich. Später verbreiteten AfD-Abgeordnete wie Maximilian Krah und Maximilian Kneller sowie lokale Parteimitglieder die Darstellung weiter, um die Behauptung zu verstärken. Die zugrundeliegenden Daten geben jedoch keine Auskunft darüber, wie viele der Tatverdächtigen im Ausland geboren wurden – erfasst wird lediglich, ob sie die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.

Durch die Verbreitung des Diagramms in rechtsextremen Kreisen ist die Debatte um Migration und Kriminalität in Deutschland neu entfacht worden. Doch die Daten stützen keineswegs die These, dass Migranten hauptsächlich für den Anstieg verantwortlich seien. Die Mehrheit der Tatverdächtigen bleibt deutsch – zudem haben gesetzliche Reformen eine entscheidende Rolle bei der gestiegenen Fallzahl gespielt.