Tonies weicht Trumps Zöllen aus und expandiert nach Vietnam für mehr Wachstum

Admin User
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Verschiedene Spielzeuge in ihrer Originalverpackung.

Tonies weicht Trumps Zöllen aus und expandiert nach Vietnam für mehr Wachstum

Deutscher Spielzeughersteller Tonies expandiert nach Vietnam

Der deutsche Spielwarenhersteller Tonies hat im April ein neues Werk in Vietnam eröffnet. Der Schritt erfolgte just in dem Moment, als der damalige US-Präsident Trump neue Importzölle ankündigte. Trotz steigender Kosten verzeichnet das Unternehmen in den USA weiterhin kräftiges Umsatzwachstum.

Anfang 2025 verlegte Tonies die Produktion seiner Toniebox 2 von China nach Vietnam. Diese Entscheidung folgte auf Trumps anfänglichen Zollsatz von 45 Prozent auf chinesische Waren, der später auf 30 Prozent gesenkt wurde. Durch den Standortwechsel unterliegt das Unternehmen nun einem geringeren Einfuhrzoll von 20 Prozent auf Waren aus Vietnam.

Die Preise für einige Tonies-Figuren sind aufgrund der Zölle auf Produkte aus China, Bosnien und Tunesien gestiegen. Dennoch stieg der Umsatz des Unternehmens im ersten Quartal 2025 um fast ein Drittel. Die Hälfte dieses Umsatzes entfiel auf die USA, den größten Spielwarenmarkt der Welt.

Andere deutsche Spielzeughersteller gehen unterschiedliche Wege. Ravensburger übernahm die Zollkosten für in der EU produzierte Spielwaren, erhöhte jedoch die Preise für Importe aus China. Der kleinere Konkurrent Amigo Spiele hingegen schloss seine US-Tochtergesellschaft. Als Gründe nannte das Unternehmen die Folgen der Pandemie und die Unsicherheiten durch den Handelskonflikt.

Kekz, ein Münchner Konkurrent von Tonies, hält dagegen weiterhin an der Produktion in China fest. Im Gegensatz zu Tonies hat das Unternehmen keine Verlagerung vorgenommen und dürfte daher unter den aktuellen Zollbestimmungen höhere Kosten tragen.

Trotz der Preiserhöhungen stiegen die Spielwarenumsätze in den USA in den ersten neun Monaten des Jahres um sieben Prozent. Das Wachstum deutet auf eine starke Nachfrage hin – selbst wenn die Zölle bei einigen Herstellern die Kosten in die Höhe treiben.

Durch den Schritt nach Vietnam konnte Tonies die höchsten Zölle umgehen und gleichzeitig das Wachstum aufrechterhalten. Der Umsatzanstieg zeigt, dass der US-Markt für Spielwaren weiterhin robust ist. Kleinere Unternehmen und solche, die noch in China produzieren, stehen unter den aktuellen Handelsbedingungen jedoch unter größerem finanziellen Druck.