Skandalös und faszinierend: *Salome* an der Bayerischen Staatsoper neu inszeniert

Admin User
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Eine Bühne mit Menschen in altertümlicher Kleidung, die von einem Publikum und Scheinwerfern links umgeben sind.

Skandalös und faszinierend: *Salome* an der Bayerischen Staatsoper neu inszeniert

Eine kühne Neuinszenierung von Salome an der Bayerischen Staatsoper in München

Unter der Regie von Jewgeni Titow hat an der Münchner Bayerischen Staatsoper eine gewagte Neuproduktion von Salome Premiere gefeiert. Die einst wegen ihrer schockierenden Themen verbotene Oper ist heute ein Publikumserfolg. Titows Interpretation erkundet Begierde, Macht und die zerstörerischen Illusionen, die die drei fanatischen Hauptfiguren aneinanderbinden.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Salome, die Stieftochter des Herodes, deren Besessenheit von dem gefangenen Propheten Jochanaan die Handlung vorantreibt. Jochanaan, der wegen seiner Verurteilung der Frauen und seiner Verkündigung des Messias inhaftiert ist, weist ihre Avancen zurück. Als der von Salome besessene Herodes ihr für einen Tanz jeden Wunsch erfüllt, nutzt sie die Gelegenheit, um den Kopf Jochanaans auf einer Schale zu fordern.

Die Salome der Bayerischen Staatsoper präsentiert eine radikale Neudeutung von Strauss’ umstrittenem Werk. Mit schonungslosem Blick auf die Trugbilder der Begierde fordert die Inszenierung das Publikum heraus, sich mit der Zerbrechlichkeit von Macht und Obsession auseinanderzusetzen. Der Wandel der Oper vom Skandal zum gefeierten Werk spiegelt ihre anhaltende Fähigkeit wider, zu provozieren und zu verstören.