Pistorius besucht Lützow-Kaserne: Wie die Bundeswehr Rekruten mit neuer Grundausbildung gewinnt

Pistorius besucht Lützow-Kaserne: Wie die Bundeswehr Rekruten mit neuer Grundausbildung gewinnt

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat kürzlich die Lützow-Kaserne in Münster besucht, wo er sich mit Soldaten und Rekruten austauschte, die an der neuen Grundausbildung teilnehmen. Der Besuch erfolgt zu einer Zeit, in der die Bundeswehr ihre Reihen ausbauen und das Rekrutierungsverfahren modernisieren will.

Pistorius, begleitet von Thomas Röwekamp (CDU), dem Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses, schlug mehrere Maßnahmen vor, um künftiges Militärpersonal zu gewinnen und langfristig zu binden. Dazu gehören eine verbesserte Aufnahme neuer Rekruten, die Aufwertung der Ausbildungsstätten sowie die Einführung eines digitalen Onboarding-Prozesses. Zudem sprachen sich beide für eine allgemeine Musterungsuntersuchung aus. Pistorius regte ein Wehrpflichtgesetz an, das einen Online-Fragebogen für alle jungen Männer und Frauen vorsieht, die das 18. Lebensjahr erreichen.

Das neue Grundausbildungsprogramm, das am 1. Juli 2025 in Kraft trat, ist ein sechsmonatiger, dezentral organisierter Lehrgang, der an mehreren Standorten in Deutschland stattfindet. Derzeit durchlaufen fast 200 freiwillige Rekruten diese überarbeitete Ausbildung in der Lützow-Kaserne. Das neue Modell verzichtet auf Verlegungen zwischen Standorten und stellt sicher, dass alle Soldatinnen und Soldaten innerhalb von sechs Monaten das gleiche Ausbildungsniveau erreichen. So erhalten sie eine standardisierte und umfassende Grundlage, bevor sie in spezifische Rollen wechseln.

Ziel der Bundeswehr ist es, die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten bis 2035 auf 260.000 zu erhöhen und die Reserve auf 200.000 zu verdoppeln. Die geplanten Reformen sollen den Militärdienst attraktiver und effizienter gestalten, mehr junge Menschen ansprechen und ihnen eine solide Basis für ihre berufliche Laufbahn bieten.