Parlament von Nordrhein-Westfalen debattiert Zunahme von Jugendgewalt

'Etwas hat sich verändert' - Debatte zur Jugendgewalt - Parlament von Nordrhein-Westfalen debattiert Zunahme von Jugendgewalt
Der Landtag von Nordrhein-Westfalen ringt mit einem besorgniserregenden Anstieg der Jugendgewalt, wobei eine aktuelle Studie der Universität zu Köln alarmierende Trends aufzeigt. Die Debatte, ausgelöst von Thomas Röckemann (AfD) und unterstützt durch die Christlich Demokratische Union (CDU), dreht sich um umstrittene Vorschläge zur Bekämpfung des Problems. Die Freie Demokratische Partei (FDP) und die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) haben eigene Lösungsansätze vorgelegt. Thomas Röckemann (AfD) brachte die Diskussion ins Rollen, indem er der Landesregierung vorwarf, die Kontrolle über die Jugendkriminalität verloren zu haben, und darauf hinwies, dass ein überproportionaler Anteil der schwerwiegenden Straftäter einen Migrationshintergrund habe. Die CDU, angeführt vom ehemaligen Innenminister Herbert Reul, schlug vor, das strafmündige Alter auf 12 oder 13 Jahre zu senken und "Bootcamps" für jugendliche Straftäter einzuführen – eine Idee, die auch der FDP-Abgeordnete Marcel Hafke unterstützt. Die SPD hingegen kritisiert diesen Ansatz: Christina Kampmann führt die Zunahme der Gewalt auf familiäre Belastungen und gewaltverherrlichende Inhalte in sozialen Medien zurück. Die Initiative "Miteinander stark sicher – gemeinsam für eine gewaltfreie Schule", an der 20 Schulen in zehn Polizeibezirken beteiligt sind, zielt darauf ab, Defizite in der Erziehung zu beheben und sichere, gewaltfreie Schulen zu fördern. Parallel dazu richtet sich das Programm "Kurve kriegen" an junge Wiederholtäter. Die Studie der Universität zu Köln zeigt eine Zunahme gewalttätiger Tendenzen unter Jugendlichen, insbesondere bei Mädchen und Wiederholtätern. Der nordrhein-westfälische Landtag prüft derzeit verschiedene Strategien zur Eindämmung der Jugendgewalt – von "Bootcamps" und der Herabsetzung des strafmündigen Alters bis hin zur Bekämpfung familiärer Konflikte und Erziehungsdefizite. Die durch die besorgniserregenden Erkenntnisse der Kölner Studie ausgelöste Debatte unterstreicht die Dringlichkeit und Komplexität der Thematik.

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