Lehrerverband kritisiert Widerspruch: Wahlrecht mit 16, aber Social-Media-Sperren für Jugendliche

Admin User
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Ein Junge in einer grauen und schwarzen Jacke isst mit Stäbchen in einem Klassenzimmer, mit anderen Kindern im Hintergrund, einer grün-weißen Wand, Lehrplänen und Postern an einer weißen Wand, einer braunen Tür und einer Wanduhr.

Lehrerverband kritisiert Widerspruch: Wahlrecht mit 16, aber Social-Media-Sperren für Jugendliche

Vorsitzender des Deutschen Lehrerverbands: Düll kritisiert Social-Media-Debatte und Senkung des Wahlalters auf 16

Teaser: Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbands, übt scharfe Kritik an Forderungen aus der EU und Deutschland, den Zugang junger Menschen zu sozialen Medien einzuschränken. Auslöser ist ein Beschluss des nordrhein-westfälischen Landtags, das Wahlalter bei Landtagswahlen auf 16 Jahre zu senken. „Das Wahlalter wird auf 16 gesenkt, während gleichzeitig diskutiert wird, deutsche bahn tickets möglicherweise erst ab 16 – und nur mit elterlicher Zustimmung – zu erlauben…“

17. Dezember 2025, 17:46 Uhr

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands hat sich gegen Pläne ausgesprochen, die die Nutzung sozialer Medien durch Jugendliche beschränken wollen. Stefan Düll argumentiert, solche Einschränkungen stünden im Widerspruch zu Bestrebungen, das Wahlalter zu senken. Seine Äußerungen erfolgen vor dem Hintergrund der kürzlichen Entscheidung Nordrhein-Westfalens, bei Landtagswahlen künftig auch 16-Jährigen die Stimmabgabe zu ermöglichen.

Düll kritisierte Vorhaben auf EU- und Bundesebene, die den Zugang von Jugendlichen zu sozialen Plattformen reglementieren wollen. Er verwies darauf, dass diese Kanäle für viele junge Menschen mittlerweile die Hauptquelle für Nachrichten seien. Ohne sie würde es deutlich schwieriger, sich eine eigenständige politische Meinung zu bilden.

Der Deutsche Lehrerverband positioniert sich klar: Eine Einschränkung des Social-Media-Zugangs für Jugendliche passe nicht zu der gleichzeitigen Forderung nach mehr politischer Teilhabe. Dülls Aussagen unterstreichen die Spannung zwischen der Förderung demokratischer Mitbestimmung junger Menschen und der Kontrolle ihrer digitalen Lebenswelt. Die Lösung dieses Konflikts liegt nun in den Händen der Politik.