Guttenbergs Start-up erhält 290.000 Euro – von der Ministerin, mit der er liiert ist

Guttenbergs Start-up erhält 290.000 Euro – von der Ministerin, mit der er liiert ist

Rich und zu Guttenberg: Wenn die Liebe die Fördergelder segnet

Teaser: Dass eine Ministerin den eigenen Partner mit Staatsgeldern fördert, sei kein Skandal, findet nd-Kolumnist Andreas Koristka. Deutschland hat ohnehin so wenige Promi-Paare – da sollte man sie nicht vertreiben.

Artikel: Ein Münchner Start-up, an dem der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg beteiligt ist, hat staatliche Fördergelder in Höhe von 290.000 Euro erhalten. Die Mittel stammen aus dem Wirtschaftsministerium – geleitet von seiner Lebensgefährtin, Katherina Reiche. Guttenberg bestreitet jede Beteiligung am Antragsverfahren.

Die Firma GovRadar GmbH, ein KI-gestütztes Softwareunternehmen, soll öffentliche Vergabeverfahren vereinfachen. Guttenberg erwarb 2023 einen einprozentigen Anteil am Unternehmen. Sein Anteil an der 290.000-Euro-Förderung beläuft sich damit auf 2.900 Euro.

Die Bewilligung der Gelder erfolgte unter Reiches Führung im Wirtschaftsministerium. Auf Nachfrage erklärte Guttenberg, er habe von den Förderanträgen keine Kenntnis gehabt. Auch eine Einflussnahme auf die Vergabe der Mittel wies er zurück.

Das Ministerium bestätigte zwar die Förderung, äußerte sich jedoch nicht zum Zusammenhang zwischen dem Paar und dem Unternehmen.

Trotz Guttenbergs geringer Beteiligung an GovRadar wurde die Subvention gewährt. Er betont, vom Verfahren nichts gewusst zu haben. Das Ministerium hat sich bisher nicht zu möglichen Interessenkonflikten geäußert, die sich aus der Beziehung zwischen Reiche und Guttenberg ergeben könnten.