Gewalt in Fußballstadien: Minister streiten über Lösungen ohne Generalverdacht

Gewalt in Fußballstadien: Minister streiten über Lösungen ohne Generalverdacht
Gewalt bei Fußballspielen hat zugenommen – immer mehr unbeteiligte Zuschauer erleiden körperliche Verletzungen. Nun diskutieren die Behörden, wie die Sicherheit verbessert werden kann, ohne dabei alle Fans pauschal unter Generalverdacht zu stellen. Das Thema steht auf der Agenda der anstehenden Innenministerkonferenz in Bremen.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat vor dem Treffen strengere Sicherheitsmaßnahmen gefordert. Er räumte ein, dass die bisherigen Bemühungen versagt hätten, die Gewalt in den Stadien einzudämmen. Gleichzeitig wies Reul Forderungen nach einer Sonderbehandlung von Fußballfans zurück und fragte, warum es trotz bestehender Regeln weiterhin zu Angriffen komme.
Reul zeigt sich zwar offen für verschiedene Lösungsansätze, darunter personalisierte Tickets, betont jedoch, dass diese allein kein Allheilmittel seien. Bremen Senator für Inneres, Ulrich Mäurer, lehnte die Einführung verpflichtender Personalausweiskontrollen bei Tickets hingegen ab. Im Gespräch mit NDR Info erklärte er, ein solches System sei vor allem in großen Stehplatzbereichen kaum umsetzbar.
Mäurer sprach sich zudem gegen pauschale Überwachungsmaßnahmen wie flächendeckende Ausweiskontrollen, Gesichtserkennung oder KI-gestützte Fanüberwachung aus. Sicherheit müsse verhältnismäßig bleiben und dürfe nicht dazu führen, alle Anhänger unter Generalverdacht zu stellen, argumentierte er. Berichten zufolge wurden Pläne für eine KI-basierte Fanüberwachung vorerst auf Eis gelegt.
Die Debatte über die Stadionsicherheit hält an, während sich die Minister auf ihr Treffen in Bremen vorbereiten. Eine sofortige Entscheidung zu personalisierten Tickets gilt als unwahrscheinlich, doch der Druck für Veränderungen wächst. Die Behörden stehen vor der Herausforderung, strengere Kontrollen mit den Rechten der friedlichen Fans in Einklang zu bringen.

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