Deutschland baut erste europäische Lithium-Ionen-Batteriezelle – ein Meilenstein für die Technologie-Souveränität

Admin User
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Ein Auto-Motor mit sichtbaren Rohren und einer Batterie.

Deutschland baut erste europäische Lithium-Ionen-Batteriezelle – ein Meilenstein für die Technologie-Souveränität

Deutschland hat einen bedeutenden Fortschritt in der Batterietechnologie erzielt: Die erste voll funktionsfähige Lithium-Ionen-Batteriezelle des Landes ist erfolgreich produziert worden. Gefertigt wurde sie im Forschungsfertigungsbatteriezellen-Zentrum (FFB) in Münster – und zwar unter Nutzung einer komplett europäischen Produktionskette. Nach Angaben von Verantwortlichen stärkt dieser Durchbruch die Bemühungen Deutschlands, bis 2035 eine wettbewerbsfähige Batterieindustrie aufzubauen.

Der Meilenstein markiert das erste Mal, dass eine Batteriezelle in Europa von der Elektrodenherstellung bis zum fertigen, aufgeladenen Produkt vollständig entwickelt wurde. Das FFB, ein zentraler Forschungsstandort, wird nun zu einer Gigafactory ausgebaut. Die Bundesregierung stockt ihre Förderung dafür von 500 Millionen auf 750 Millionen Euro auf, um den operativen Aufbau voranzutreiben.

Nordrhein-Westfalen (NRW) beteiligt sich mit 78 Millionen Euro an der Kofinanzierung, zusätzlich zu den Bundesmitteln. Der Landesregierung investiert zudem rund 320 Millionen Euro in Grundstücke und Forschungsgebäude, während das Bundesforschungsministerium die Infrastruktur der Fabrik – darunter spezialisierte Reinräume und Trockenräume – finanziert. Ziel ist es, die Anlage bis 2028 auf Gigafactory-Niveau zu skalieren.

Vertreter betonen die übergeordnete Bedeutung des Projekts. Dorothee Bär, Bundesministerin für Forschung und Technologie, erklärte, die Beherrschung der Batterietechnologie sei entscheidend, um global konkurrenzfähig zu bleiben. Mona Neubaur, Wirtschaftsministerin von NRW, unterstrich die Notwendigkeit einer starken europäischen Batterieindustrie als Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg und technologische Unabhängigkeit.

Das FFB fungiert als Brücke zwischen Laborforschung und industrieller Produktion und beschleunigt so die Markteinführung von Innovationen. Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, bezeichnete die Pilotfertigung als "Grundstein für die Batteriesouveränität Deutschlands". Ina Brandes, Wissenschaftsministerin von NRW, fügte hinzu, die Einrichtung werde Fachkräfte und Spitzenforscher anziehen und damit den Ruf der Region als Hochtechnologie-Standort festigen.

Bis 2035 soll in Deutschland ein vollständig integriertes Ökosystem für Batterieproduktion und -recycling entstehen, eingebettet in ein europäisches Netzwerk. Mit den einzigartigen Forschungsmöglichkeiten des FFB will die Initiative Deutschlands Position im globalen Batteriemarkt sichern. Die erhöhten Fördermittel und Infrastrukturinvestitionen unterstreichen das Engagement des Landes, die Produktion in den kommenden Jahren deutlich auszubauen.