Coca-Cola-Chef Galvin kritisiert Bürokratie und hohe Kosten in Deutschland
Coca-Cola beschwert sich über Standortbedingungen in Deutschland - Coca-Cola-Chef Galvin kritisiert Bürokratie und hohe Kosten in Deutschland
John Galvin, der Deutschland-Chef von Coca-Cola Europacific Partners (CCEP), hat die starke Bürokratie und die steigenden Geschäftskosten im Land scharf kritisiert. Seine Äußerungen fallen in eine Phase, in der die Regierung von Bundeskanzler Friedrich Merz Pläne vorantreibt, um den bürokratischen Aufwand um 25 Prozent zu reduzieren und Verwaltungsprozesse zu verschlanken.
CCEP, das in Deutschland rund 6.100 Mitarbeiter beschäftigt und jährlich 4,1 Milliarden Liter Getränke verkauft, sieht sich wachsenden Herausforderungen gegenüber. Galvin verwies darauf, dass hohe Strompreise, Löhne und krankheitsbedingte Fehlzeiten Investitionen im Land erschweren. Zudem kritisierte er Verzögerungen bei kleineren Projekten, bei denen mehrere Behörden die Genehmigungsverfahren in die Länge ziehen und wertvolle Zeit verschwendet wird.
Die Bundesregierung hat als Reaktion ein Modernisierungspaket auf den Weg gebracht, das über 300 Maßnahmen umfasst, um Abläufe zu beschleunigen. Dazu gehören automatisierte Genehmigungen, weniger Meldepflichten und vereinfachte Verwaltungsverfahren. Ziel ist es, Unternehmen und Bürger um mehrere Milliarden Euro zu entlasten.
Trotz der Hindernisse begrüßte Galvin das Engagement von Kanzler Merz, die Bürokratie abzubauen. Gleichzeitig betonte er, dass die Politik ihre Versprechen nun auch in die Tat umsetzen müsse. CCEP selbst habe keine Pläne, die Produktion ins Ausland zu verlagern, und bekräftigte seine Bindung an den Standort Deutschland.
Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat vor einem Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit des Landes gewarnt. Seine Bedenken decken sich mit der wachsenden Sorge, dass Deutschland als Wirtschaftsstandort an Attraktivität verliert.
Mit den Reformen will die Regierung die bürokratischen Kosten senken und die Effizienz für Unternehmen wie CCEP steigern. Sollten die Maßnahmen greifen, könnten sie die finanziellen und administrativen Belastungen verringern, unter denen die Wirtschaft derzeit leidet. Bis dahin müssen sich die Firmen jedoch weiterhin mit hohen Kosten und komplexen Vorschriften arrangieren – in der Hoffnung auf spürbare Verbesserungen.
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