Kaiserin im Zeitalter des Niedergangs: Große Sisi-Ausstellung geplant

Admin User
2 Min.
Ein Magazin-Cover mit einem Bild einer Frau und einer Person daneben, darunter der Name "Coromandel".

Kaiserin im Zeitalter des Niedergangs: Große Sisi-Ausstellung geplant - Kaiserin im Zeitalter des Niedergangs: Große Sisi-Ausstellung geplant

Eine große neue Ausstellung erkundet das Leben und Vermächtnis von Kaiserin Elisabeth von Österreich, besser bekannt als Sisi. Unter dem Titel „Kaiserin Elisabeth: Missverstanden & Unsterblich“ öffnet sie am 20. Dezember 2026 im Historischen Museum der Pfalz in Speyer ihre Pforten. Die Schau verspricht, über das verklärte Bild Sisis hinauszugehen und stattdessen ihre komplexe Persönlichkeit sowie die Widersprüche ihres Lebens zu beleuchten.

Die Ausstellung zeichnet Elisabeths Weg von ihren frühen Jahren bis zu ihren späteren Kämpfen mit Melancholie und einem ruhelosen Dasein nach. Besucher begleiten sie durch ihre Jugend, ihre Ankunft am Hof und die prägenden Momente, die sie formten. Schon zu Lebzeiten hütete sie eifersüchtig ihr Image, lehnte in späteren Jahren Fotografien ab und verbarg ihr Gesicht oft hinter Schleiern.

Kuratiert von Sabine Kaufmann vereint das Projekt Leihgaben aus renommierten Institutionen, darunter das Sisi-Museum Wien, das Kunsthistorische Museum Wien und das Schloßmuseum Schloss Herrenchiemsee. Multimediale Präsentationen und interaktive Elemente lassen Geschichte lebendig werden, während leichtere, spielerische Akzente die schwerwiegenderen Themen ausbalancieren. Kaufmann betont Elisabeths moderne Relevanz und verknüpft ihre Geschichte mit heutigen Debatten über Selbstbestimmung, psychische Gesundheit und gesellschaftlichen Schönheitsdruck. Die Ausstellung untersucht zudem, wie verschiedene Epochen Sisi neu interpretierten – ein Spiegel wandelnder kultureller Sehnsüchte. Ein Begleitprogramm vertieft die Rezeptionsgeschichte der Kaiserin und hinterfragt, warum ihr Mythos bis heute fortlebt. Statt der bekannten kitschigen Darstellungen will die Schau eine vielschichtigere Figur zeigen: eine Frau, die Erwartungen trotzte und tiefe Widersprüche verkörperte. Zu sehen ist sie bis zum 20. Juni 2027.

Die Ausstellung bietet eine frische Perspektive auf eine historische Figur, die oft auf einen Mythos reduziert wird. Durch die Kombination seltener Artefakte, moderner Technologie und wissenschaftlicher Erkenntnisse soll sie Elisabeths anhaltende Faszination erklären. Die Veranstaltung markiert zudem eine Zusammenarbeit mehrerer Museen, die Schlüsselstücke ihrer Geschichte erstmals in Speyer zusammenführt.