Frankenforst: Wie ein Kölner Villenviertel zum Spiegel der Kriegsgeschichte wurde

Admin User
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Ein Plakat mit zahlreichen Gebäuden und hervorgehobener Schrift.

Frankenforst: Wie ein Kölner Villenviertel zum Spiegel der Kriegsgeschichte wurde

Villenkolonie Frankenforst: Verdrängte Wahrheiten im begehrten Wohnviertel

Teaser: Eine verbotene Liebe, NS-Entzug von Eigentum, die Vertreibung der Villenbesitzer in den eigenen Hühnerstall – das Buch der Frankenforsterin Rosine De Dijn „In begehrter Lage“ ist eine Anatomie des Erinnerungsvermögens: Im Bensberger Villenviertel Frankenforst spiegeln sich die Tragödien der beiden Weltkriege wie unter einem Brennglas, verdichtet auf wenige Fassaden und Familienschicksale.

Veröffentlichungsdatum: 5. Dezember 2025, 11:33 Uhr MEZ

Schlagwörter: Geschichte, Kultur, Gesellschaft, Regionalgeschichte, Zeitgeschichte, übersetzer, db, deepl

Artikeltext: Ein neues Buch der Journalistin Rosine De Dijn deckt die vergessene Geschichte der Villenkolonie Frankenforst bei Köln auf. „In begehrter Lage“ zeichnet nach, wie der friedliche Anfang des Viertels durch Krieg und rechtsextreme Gewalt zerschlagen wurde. Die 84-jährige Autorin, die seit 1966 in Deutschland lebt, stützt sich dabei auf persönliche Bezüge zur Region, um ihre bewegte Vergangenheit zu enthüllen.

Die Villenkolonie Frankenforst wurde 1907 als Rückzugsort vom industriellen Trubel Kölns gegründet. Beworben als das Kölner Pendant zum Berliner Nobelviertel Grunewald, versprach sie wohlhabenden Familien ein idyllisches Leben. Doch dieser Frieden brach mit dem Ersten Weltkrieg zusammen – viele Anwohner stürzten in Armut.

Das Buch dient als präzise Chronik davon, wie die beiden Weltkriege eine einzelne Gemeinschaft umformten. Anhand individueller Schicksale und konkreter Gebäude veranschaulicht es die menschlichen Kosten von Konflikten. Leser erhalten nun die Möglichkeit nachzuvollziehen, wie Ideologie und Gewalt in einem einst auf Ruhe angelegten Viertel bleibende Narben hinterließen.